Die Amaryllis die ein Ritterstern ist
In der Vorweihnachtszeit ist sie eine der beliebtesten Topf- und Schnittblumen in Gärtnereien: die Amaryllis. Das ist allerdings ihr volkstümlicher Name, unter dem sie auch heute noch verkauft wird. Die botanisch korrekte Bezeichnung lautet Ritterstern aus der Gattung Hippeastrum. Diese Zuordnung sorgte lange Jahre für Diskussionsstoff unter Botanikern und wurde erst 1987 entschieden. Dennoch: die meisten nennen den Ritterstern eben Amaryllis.
Die Hippeastrum-Arten, die wir unter dem Namen Amaryllis kennen, stammen ursprünglich aus Südamerika, wo sie in Gebieten mit ausgeprägten Trockenphasen wachsen. Grundlage für intensives Blühen der Pflanze ist daher eine Orientierung an ihrem natürlichen dreiphasigen Lebenszyklus, der übrigens unserer blütenarmen Jahreszeit Winter sehr entgegenkommt:
1. Blütenphase im Winter
2. Vegetative Wachstumsphase in Frühjahr und Sommer
3. Trocken- und Ruhephase im Herbst.
Das wichtigste für ein erfolgreiches Aufblühen ist die strikte Einhaltung der etwa sechs Wochen andauernden Ruhephase. Daneben gibt es nur wenige Dinge zu beachten.
Neu gekaufte Zwiebeln kommen in einen nur wenig größeren Topf, der zuerst mit einer Drainageschicht aus Kiesel oder Tonscherben gefüllt wird und dann mit guter Blumenerde aufgeschüttet wird, aus der etwa die Hälfte der Blumenzwiebel heraus ragen sollte.
Zeigt sich der Austrieb aus der Zwiebel, stellt man den Topf hell und warm bei circa 22 Grad Celsius. Ist das Pflänzchen etwa eine Handhoch gewachsen, wird regelmäßig und mäßig gegossen, damit das Blattwachstum nicht zu sehr angeregt wird. Eine Düngung alles zwei Wochen mit einem handelsüblichen Dünger regt die Blütenbildung ebenfalls an. Circa acht Wochen nach dem Austrieb blüht Hippeastraum dann zuverlässig und ausdauernd in allen Rottönen sowie in strahlendem Weiß (auch gestromt mit Rot).
Um die Blütezeit zu verlängern lohnt es sich, die Pflanze wieder etwas kühler zu stellen. Abgeblühte Schäfte am besten tief abschneiden, um die kräftezehrende Samenbildung zu verhindern.
Während der vegetativen Wachstumsphase am dem Frühjahr stellt man die Pflanze am besten an einen sonnigen Standort, ab August wird dann die Ruhezeit eingeleitet, indem man nicht mehr düngt und kaum noch wässert. Ab September gar nicht nicht mehr wässern und auch durchhalten, wen die Pflanze die Blätter einzieht. Am besten an einen kühlen und dunklen Platz stellen, bevor die aktive Phase wieder beginnt. Dazu die Knolle in frische Erde pflanzen und das Wachstum wie beschrieben wieder antreiben.
In klimatisch passenden Regionen der Welt kann Hippeastrum dann auch ganze Blumenfelder bilden. Das erinnert entfernt an Tulpenfelder aus europäischen Regionen. Übrigens: alle Teile der Rittersterne sind stark giftig, insbesondere die Zwiebeln. Kinder und Haustiere also besser fernhalten.
Fotocredits:
AdobeStock_240862227.jpeg/sc_Fotografie
shutterstock_1300707772.jpg/Coulange
AdobeStock_180613144.jpeg/Birgit Puck
AdobeStock_497085830.jpeg/Olha
AdobeStock_88532675.jpeg/Venusangel