Ansaat einer Pferdeweide
Die Ansaat einer Pferdeweide ist sozusagen der Neubau eines Hauses. Der kostet wie alles Neue viel Geld, Zeit und Arbeit. Das wäre die Sollseite. Auf der Habenseite steht nach allen Investitionen eine ausgezeichnete Weide, die den Pferden lange Zeit gute Nahrung und einen guten Lebensraum bietet.
Pferde sind wählerische Fresser. Längst nicht jedes Gras und jedes Kraut wird von ihnen auf dem Speisezettel akzeptiert. Hinzu kommt, dass das Bewegungstier Pferd als Einhufer nicht gerade zimperlich mit seinem Lebensraum umgeht. Starker Verbiss nahe der Graswurzel tut ein Übriges, um die Wiese nach einer langen Weideperiode wie ein Trümmerfeld aussehen zulassen. Wer sich und seinen Vierbeinern etwas langfristig Gutes tun will, sollte zumindest über eine Neuanlage nachdenken.
Nachfolgend geben wir einige Tipps, wie das Unternehmen „Neuanlage Pferdeweide“ gelingen kann. Sinnvoll ist zudem, sich bei einem solchen Vorhaben je nach Größe der Fläche Unterstützung bei einem landwirtschaftlichen Lohnunternehmen zu suchen, das über die entsprechenden Maschinen verfügt, die benötigt werden.
Optimaler Zeitpunkt für eine Neusaat
Für Grünland sind Frühjahr und der frühe Herbst die ideale Zeit für die Neuansaat. Zu diesem Zeitpunkt des Jahres sind sowohl Temperatur als auch Feuchtigkeit optimal für das Anwachsen der Grassamen. Am besten kurz vor erwartetem Regen aussäen bei einer Bodentemperatur von kontinuierlich über acht Grad Celsius. Später als Anfang Oktober sollte nicht mehr ausgesät werden, da die jungen Graspflanzen vor dem Winter nicht ausreichend groß werden, um möglichen Frost zu überstehen.
Vorarbeiten
Ist der Pflanzenbestand auf der geplanten Pferdeweide voller Unkräuter wie Sauerampfer oder Brennnesseln, sollten diese zuerst (vor dem Samenstand) abgemäht und entfernt werden. Danach sollte die Fläche rund 20 Zentimeter tief umgegraben oder gepflügt werden, damit eventuell doch noch vorhandene Unkrautsamen untergepflügt und der Boden aufgelockert ist für die Neusaat. Danach den Boden zirka eine Woche lang setzen lassen. Im Anschluss den Boden mit Egge oder Harke fein zerreiben, bis die Partikel ungefähr einen Zentimeter groß sind und dann glattziehen.
Ansaat der neuen Gräser und Kräuter
Spezielle Mischungen für Pferdeweiden verwenden, die auf die Einhufer abgestimmt sind. Kleinere Flächen können mit der Hand ausgesägt werden, nach dem Aussäen gut festtreten oder walzen. Große Flächen am sinnvollsten mit einer Sähmaschine ansäen. Nicht tiefer als ein bis anderthalb Zentimeter tief einsäen und anschließend festwalzen. Darauf achten, dass die Maschine keine tiefen Rinnen hinterlässt.
Nach der Ansaat kann die Weide in den kommenden acht Wochen nicht genutzt werden. Vor dem ersten Anweiden sollte das Gras bei einer Höhe von zirka 15 Zentimeter einmal gemäht werden, damit es sich verzweigt und einen festen Untergrund bildet. Eventuelle Lücken können nachgesät werden, eventuell können auch Nährstoffe zugeführt werden.
Und dann steht einem Weidegang mit dichter Grasnarbe eigentlich nichts mehr im Wege.