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Moose im Rasen

Moose im Rasen

Moos kommt manchmal langsam und schleichend, manchmal wie nach einer Explosion. Und vor allem: einfach viel zu viel Moos.

Moos im Rasen

Saatgrün, dicht und samtig – so sollte er sein, in unseren Träumen: der Rasen. Da haben wir gegraben, geschwitzt, planiert, gesät und gewalzt, gewässert und gewartet. Und statt Rasengrün kommt: Moos. Manchmal langsam und schleichend, manchmal wie nach einer Explosion. Und vor allem: einfach viel zu viel Moos

Sparriger Runzelbruder & Co. mögen Rasen

Doch das ist kein Grund zur Verzweiflung. Denn dem Moos kann zu Leibe gerückt werden. Allerdings ist das Geschöpf aus Mutter Erdens Urzeiten ein durchaus hartnäckiger Gegner, der übrigens mit so wunderbaren Namen wie Sparriger Runzelbruder, krückenförmiges Kurzbüchsenmoos oder untergetauchtes Sternlebermoos (das kommt eher selten im Rasen vor) aufwarten kann. Deshalb ist eine grundlegende Ursachenforschung das A und O für einen Plan zur Bekämpfung der Urbewohner der Erde.

Ursachen für das Auftreten von Moos

Moose fühlen sich bei bestimmen Bedingungen extrem wohl und vermehren sich dann explosionsartig. Um die Vermehrung zu verhindern, muss es den altertümlichen Pflanzen also unbequem gemacht werden, damit die Gräser sich wieder gegen die Moose durchsetzen können. Sonst bleibt es bei einer Reparatur der Symptome und das Moos wächst nach jeder Bekämpfung fröhlich wieder nach.

Folgende Faktoren fördern das Wachstum von Moos.

  • Viel Schatten (unter Baumkronen, bei hohen und dichten Nadelbäumen)
  • Schwerer, verdichteter Boden, meist in Verbindung mit Staunässe
  • Ungeeignete Saatgutmischungen für den individuellen Standort
  • Rasen wurde zu kurz oder zu selten gemäht
  • Zu niedriger ph-Wert, also zu saurer Boden (Rasen wächst unter ph 5 (Sand) und 6 (Lehm) nicht optimal
  • Nährstoffmangel, häufig fehlt Stickstoff für ein erfolgreiches Wachstum der Gräser

Ursachen für das Auftreten von Moos

Gegen Nährstoffmangel auf der Rasenfläche ist nicht nur ein Kraut gewachsen, sondern gleich eine ganze Reihe von Kräutern: wenn sie die Fläche regelmäßig mulchen, beispielsweise. Denn Rasengräser ziehen viele Nährstoffe aus dem Boden. Wer sich gegen das Mulchen sträubt, weil er beispielsweise keinen entsprechenden Mäher hat, dem bleibt das Düngen. Gedüngt werden kann sowohl über mineralische als auch über organische Dünger.

Die jährliche Nährstoffgabe verhindert, dass sich künftig wieder Moos im Rasen breit macht. Wichtig sind vor allem eine Düngung im Frühjahr mit einem organischen Rasendünger und eine Herbstdüngung Anfang September mit einem kaliumbetonten Herbstdünger. Beobachtungen zeigen, dass die langsame und kontinuierliche Nährstoffabgabe der organischen Rasendünger das Breitenwachstum der Gräser fördert, während kostengünstige mineralische Dünger die Gräser vor allem in die Höhe schießen lassen.

Ursache: Versauerter Boden

Auch ein zu niedriger pH-Wert (Säuregrad) des Bodens kann das Mooswachstum fördern. Das Moos selbst ist äußerst pH-tolerant und wächst auf sauren und alkalischen Böden gleichermaßen gut. Die Rasengräser hingegen haben auf Sandböden mit einem pH-Wert unter 5 und auf Lehmböden unter pH 6 keine idealen Wachstumsbedingungen mehr – hier ist das Moos konkurrenzfähiger. Außerdem neigen alle Rasenflächen dazu, im Lauf der Jahre zu versauern, weil sich der Boden mit Huminsäuren aus dem zersetzten Schnittgut anreichert und weil vom Niederschlag laufend Kalk ausgewaschen und in tiefere Bodenschichten verlagert wird..

Ein wichtiger Teil der Ursachenforschung ist daher ein Test des pH-Werts. Im Gartenfachhandel sind preiswerte Tests erhältlich. Entnehmen Sie an mehreren Stellen bis in etwa zehn Zentimeter Tiefe etwas Erde und durchmischen Sie diese gründlich in einem Gefäß. Anschließend gießen Sie die Bodenprobe mit destilliertem Wasser auf und prüfen anhand der Farbskala den pH-Wert. Liegt er unter den oben genannten Grenzwerten, sollten Sie auf der gesamten Fläche kohlensauren Kalk ausbringen. Hinweise zur richtigen Dosierung finden Sie auf der Verpackung..

Viel Licht macht Moos das Leben schwer

Ursache: Falsche Rasenpflege

Moose können gemeinsam mit Graswurzeln und Unkraut einen so genannten Rasenfilz bilden, der das weitere Wachstum der Gräser behindert. Dann kann das Vertikutieren notwendig werden. Ein Vertikutierer ist eine Art Rechen mit scharfen Messern, die den Rasen zerschneiden und damit für Durchlässigkeit sorgen. Als Nebeneffekt zieht man mit dem Vertikutierer Moos aus dem Rasen. Mit der Hand ist Vertikutieren äußerst anstrengend. Wer große Flächen hat, sollte sich im Baumarkt einen elektrischen Vertikutierer gegen eine Gebühr leihen (durchschnittliche Kosten: rund 30 Euro)

Für einen dichten grünen Rasen ist regelmäßiges Mähen notwendig. Der immer wiederkehrende Schnitt sorgt dafür, dass sich die Gräser an der Bodenfläche verzweigen. Das macht die Fläche schön dicht. Wann und wie oft gemäht wird, hängt auch vom Rasentyp ab. Zierrasen braucht durchschnittlich ein bis zwei Schnitte pro Woche, bei einem pflegeleichten Kräuter-Rasen reichen sechs bis zehn Schnitte pro Jahr.

Noch ein Tipp: Bewegen Sie sich beim Rasenmähen ausschließlich auf der gemähten Fläche. Wenn Sie das Gras vor dem Mähen heruntertreten, richtet es sich nur langsam wieder auf und wird unter Umständen nicht auf einheitlicher Höhe abgeschnitten.

Ursache: Schattige Flächen

Das Aufbringen der Granat kann – natürlich je nach Flächengröße – einfach per Hand (volle Faust großzügig auswerfen) oder per technischem Gerät erfolgen. Wenn die Fläche schnell schön dicht werden soll, empfehlen sich circa 25 Gramm Saatgut pro Quadratmeter. Je nach Festigkeit des Untergrundes sollte dann angedrückt oder ggfs. gewalzt werden. Bei einer sehr planen Fläche kann darauf verzichtet werden, das ist aber auch abhängig von der Wetterverhältnis. Spielt jetzt der Regengott mit, kann man nach circa zwei Wochen die ersten grünen Triebe sehen.

Erkunden
Genau erkunden, warum so viel Moos wächst

Frühes Mähen oder nicht: Das entscheidet die vorherige Bepflanzung

Rasen im tiefen Schatten von Gebäuden oder Bäumen auszusäen, ist immer problematisch. Denn er wird meist nicht dicht und bietet eine ideale Angriffsfläche für den sparrigen Runzelbruder und Co. Auch spezieller Schattenrasen braucht zumindest einige Lichtstrahlen, er eignet sich allenfalls für lichten Schatten unter Birken oder Robinien.

Unter Bäumen ist der Boden eher zu trocken als zu feucht, daher sollte dort eher gewässert und das Gras nicht zu tief gemäht werden. So bleibt genug Blattfläche, um das wenige Licht einzufangen. Unter Buchen oder Rosskastanien kann sich auf Dauer kein Rasen etablieren. Um großen Moosflächen vorzubeugen, sind hier dichte, schattenverträgliche Bodendecker wie Efeu oder dreiblättrige Waldsteinie die bessere Wahl.

Ursache: verdichteter Boden

Gras braucht zwar viel Feuchtigkeit um zu gedeihen, es kann aber auch zu nass werden. Nämlich dann, wenn der Boden verdichtet es und die Graswurzeln daher anfangen zu faulen. Da hilft nur, den Boden umzugraben und mit Bausand zu mischen, damit das Wasser nicht stehen bleibt. Ist ein hoher Grundwasserspiegel die Ursache, sollte man die Rasenfläche besser anders nutzen.

Schritt für Schritt zu Rasen-Reparatur

Nach der Ursachenanalyse sollte in einem ersten Schritt das vorhandene Moos mechanisch aus der Grasfläche entfernt werden. Einen Vertikutierer ist nicht zwingend notwendig – häufig reicht eine Harke oder ein kräftiger Rechen, um die Moose aus der Fläche zu kratzen. Denn Vertikutieren ist für den Rasen per se eine Kraftanstrengung, da die Grasnarbe vertikal aufgeschlitzt wird und dem Gras einiges abverlangt. Vielleicht bleibt je nach Stärke des Moosaufkommens der Vertikutierer doch lieber in der Garage.

Neuem Moosbefall vorbeugen

Um Moosbefall vorzubeugen, ist die richtige Pflege der Fläche entscheidend. Regelmäßiges Mähen – aber nicht kürzer als vier bis fünf Zentimeter – ist die wichtigste Maßnahme. Bleibt im Sommer der Niederschlag auf, muss rechtzeitig der Rasensprenger zum Einsatz kommen. Wassermangel schwächt die Gräser sehr stark und lässt den Rasen bei anhaltender Trockenheit regelrecht "verbrennen". Im Frühjahr stärkt ein organischer Langzeit-Rasendünger für die kommenden Sommermonate, sinnvoll ist zumindest eine zweite Düngung im Herbst, damit der Rasen neben den alltäglichen Strapazen auch einer möglichen Konkurrenz durch Moose gewachsen ist. Dann haben Sparriger Runzelbruder und Co. keine Chance.