Der Ziergarten im Juli
Auch im Ziergarten gibt es im Juli viel zu tun. Beispiel Stauden: mit ein wenig Pflege lassen sich viele Arten dazu animieren, im Spätsommer ein zweites Mal zu blühen. Diese Blüte fällt dann nicht so üppig aus wie beim ersten Blütenstand, aber Biene, Hummel und Co. freuen sich sehr über das breite Nahrungsangebot – und wir über den schönen Anblick.
Stauden remontieren
Remontieren nennen Gärtner die Fähigkeit von Stauden und Gehölzen, nach der Hauptblüte im Sommer oder Frühsommer ein zweites Mal zu blühen. Manche Stauden schaffen das ohne Eingreifen des Menschen. Dazu gehören beispielsweise manche Iris-Sorten.
Bei den meisten remontierenden Stauden sollten Garten-Liebhaber aber ein wenig helfen und die Pflanzen direkt nach der ersten Blüte bodennah zurückschneiden. Die Stauden treiben dann neu aus und blühen – meist nicht ganz so üppig – im Spätsommer noch einmal. Stauden, die einen kompletten Rückschnitt gut vertragen sind beispielsweise Rittersport, Katzenminze, Berg-Flockenblume oder Ziersalbei.
Es werden jetzt im Juli aber auch Stauden zurückgeschnitten, die kein zweites Mal blühen: das gilt beispielsweise für den blutroten Storchschnabel, der nach einem tiefen Abschneiden wieder besser in Form ist, sprich buschiger und fülliger wächst.
Anderen Stauden genügt auch ein Teil-Rückschnitt. Da werden nur die alten Blütentriebe entfernt, damit sich die darunter liegenden Seitenknospen neu ausbilden können und in der nächsten Saison Blüten tragen. Das gilt beispielsweise für das Garten-Sonnenauge (Heliopsis helianthoides) und die Hohe Flammenblume (Phlox paniculata).
Alle Stauden sollten nach dem Rückschnitt noch einmal eine Gabe Kompost oder organischen Dünger erhalten, damit sie sich für die kommende Saison rüsten können. Das Wässern bei Trockenheit dabei nicht vergessen.
Stauden stützen
Einige stark wachsende Stauden wie Rittersporn, Dahlien oder Astern können bei guten Bedingungen im Sommer stark in die Höhe schießen. Um mit den schweren Blüten nicht gleich umzuknicken, brauchen sie eine Stütze. Sie schützt die Pflanzen vor dem Auseinanderfallen oder Abknicken bei Wind oder Starkregen. Außerdem wird durch das Anbinden auch die Form gewahrt – natürlich bei der Pflanze.
Immer eine Stütze auswählen, die von der Größe her auch zur Pflanze passt. Pi mal Daumen sollte die Stütze etwa zwei Drittel so hoch sein, wie die Pflanze voraussichtlich wächst. Darauf achten, dass die Pflanzen beim Anbinden nicht zu sehr in Form „geschnürt“ werden (wie bei einem Korsett). Das würde dem gewünschten Ziel entgegenwirken, die Stauden könnten dann ebenso leicht abknicken wie ohne Stütze. Außerdem käme nicht genug Luft ans Grün und die Blüten.
Rosen pflegen
Im Juli sollten ein letztes Mal die Rosen gedüngt werden, damit sie bis zum Winter gut versorgt sind und den ganzen Sommer hindurch blühen. Ist kein Regen in Sicht, vorher gründlich wässern, damit sich der Dünger auch auflösen kann. Organischer Dünger wird zusätzlich leicht in den Boden eingeharkt.
Bei Rosen ist auch die Bodenpflege zu beachten. Die Fläche rund um den Rosenstock frei halten von Begleitpflanzen und regelmäßig den Boden mit einer Rosengabel (oder Harke) auflockern, damit Licht an die Pflanze kommt. Achtung: Wurzeln nicht verletzen.
Wilde Rosen nicht im Sommer schneiden
Bei einmal blühenden Edelrosen und Wildrosen können die verblühten Blüten ruhig stehen gelassen werden. Bei öfter blühenden Rosen, die ebenfalls remontierende Rosen genannt werden, sollte der Griff zur Schere eher erfolgen, denn der Rückschnitt fördert die Blütenbildung.
Bei remontierenden Rosen immer wieder die verblühten Blüten entfernen. Das reicht oft aus, um die Pflanze dazu zu bringen, neue Blüten zu bilden. Geschnitten wird unterhalb der alten Blüte, kurz über dem nächsten fünfblättrigen Trieb. Faustregel: Schwache Triebe stark zurückschneiden, starke Triebe dagegen nur schwach.
Ist die Rose durch starkes Wachstum im Frühsommer „aus der Form geraten“, kann der Rückschnitt der Blüten auch etwas großzügiger ausfallen um dadurch wieder eine kompakte Wuchsform zu erhalten.
Zu beachten ist, dass die Rosen, bei denen die verblühten Blüten entfernt werden, keine Hagebutten mehr ansetzen können. In der Regel ist es aber ohnehin so, dass die einmalblühende Rosen die schönsten Hagebutten bilden.
Ganz wichtig: Geschnitten werden Rosen wie eigentlich alle anderen Pflanzen nur mit scharfem Werkzeug.
Weigelien nach der Blüte auslichten
Weigelien und andere früh blühende Gehölze blühen vor allem an jungen Trieben, daher nimmt die Blütenfülle von Jahr zu Jahr ab. Gehölz-Experten raten dazu, den Strauch jährlich nach der Blüte zu verjüngen.
Dazu den Strauch nicht rundherum kürzen, sondern nur einzelne Triebe entfernen. Am besten die ältesten Zweige wählen, denn die blühen am wenigstens. Auch zu dicht stehende, nach innen wachsende oder sich kreuzende Äste auslichten.
Einzelne ältere Triebe mit einer Astschere direkt über dem Boden abschneiden. Auch stark verzweigte Seitentriebe und ausladenden Seitentrieben im Innern des Strauchs entfernen. So treibt die Pflanze wieder mit jungen Ästen von der Basis her, die im kommenden Jahr blühen werden (der Strauch „verjüngt“ sich, wie der Gärtner sagt)
Abgeblühte Rispen des Sommerflieders entfernen
Sommer- oder Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii) ist wie sein Name schon sagt ein Sommerblüher – und ein Schmetterlingsmagnet. Damit er lange immer wieder Blütenrispen nachschiebt, die abgeblühten Rispen abschneiden. Das sorgt auch dafür, dass er sich nicht unkontrolliert durch zufällige Aussaat im Garten vermehrt. Wer ihn wiederum vermehren will, tut das am einfachsten mit Stecklingen.
Regenwasser sammeln
Der Sommermonat Juli ist nicht nur der Monat mit der (hoffentlich) längsten Sonneneinstrahlung. Sondern auch der Monat mit den Hitzegewittern und Stark-Niederschlägen. Ideal, um Regenwasser für den Garten einzufangen. Regenfass und Regenrohr sind Gärtners Freunde und belasten zudem nicht den Geldbeutel.
Rasen feucht halten
Das gewonnene Wasser lässt sich beispielsweise auch für den Rasen einsetzen. Wer einen grünen Rasenflor genießen will, sollte darauf achten, dass der Rasen in Trockenperioden ausreichend Wasser zur Verfügung hat. Sonst sind unschöne braune Brandflecken die Folge. Faustregel beim Wässern: Lieber selten und viel Wasser, als oft und wenig.
Rasenschnitt kompostieren
Rasenschnitt ist prinzipiell gut kompostierbar. Wird es allerdings falsch gemacht, fault er leicht und stinkt wirklich übel. Am besten das Schnittgut mit Ästen und Zweigen vermischen. Das sorgt im besten Fall dafür, dass der feuchte Rasenschnitt die Zersetzung der Holzreste beschleunigt. Strauchschnitt fällt nur im Herbst und Winter in größeren Mengen an, daher bis zum Mähen neben dem Kompost lagern.
Vogeltränke für heiße Sommer
Vögel brauchen Wasser nicht nur zum Trinken, sondern auch zum Reinigen ihres Gefieders.
Am besten ein flaches Gefäß in den Garten stellen, das täglich mit frischem Wasser aufgefüllt wird. Den Topf regelmäßig sauber wischen, damit keine Parasiten heimisch werden. Das gilt besonders für Trichomonaden, die für Vögel sehr gefährlich sind.
Wer nicht regelmäßig reinigen kann, nutzt am besten zwei Wasserschalen alternativ. Die nicht genutzte 24 Stunden in die Sonne stellen, dann sind die Parasiten abgestorben und das Gefäß kann wieder eingesetzt werden.
Frostfeste Materialien für die Töpfe benutzen, denn Vögel brauchen auch im Winter Wasser.
Sommerzwiebeln düngen
Dahlien und andere Zwiebel- und Knollenpflanzen, die im Sommer blühen, haben eine relativ kurze Vegetationszeit. Da sie in dieser Zeit üppig blühen, sind sie auf Nährstoffgaben angewiesen. Diese Pflanzen werden am besten Anfang bis spätestens Mitte Juli mit einem schnell wirkenden mineralischen Volldünger versorgt.
Stockrosen aussäen
Stockrosen sind zweijährigen Blütenpflanzen. Sie müssen im Juli ausgesät werden, damit sie im darauffolgenden Jahr blühen. Am besten in Einzeltöpfe für die Anzucht setzen und dann im September auf ihren endgültigen Platz umsetzen.
Wer die Pflanzen früh im Jahr mit Kompost düngt, sie gleich nach dem Verblühen über dem abschneidet, der kann sich oft über einen zweiten Blütenflor im nächsten Jahr freuen.
Neu gepflanzte Bäume frei halten
Neu gepflanzte Bäume sollten beim Anwachsen unterstützt werden. Daher rund um den Baum eine sogenannte Baumscheibe anlegen. Die Größe dieser Scheibe richtet sich nach dem Durchmesser der Baumkrone des gepflanzten Baums und sollte etwas größer sein.
Diese Fläche rund um den Baum sollte von Bewuchs frei gehalten werden, damit der junge Baum in den ersten Monaten nicht mit andere Pflanzen um Wasser und Nährstoffen konkurrieren muss. Auf dicht geschlossenen Wiesen- oder Rasenflächen kann der Bewuchs verhindern, dass überhaupt Nährstoffe bis an die Wurzeln des neu angepflanzten Baumes gelangen. Außerdem soll er sein Wurzeln ungestört ausbreiten können. Die Fläche entweder regelmäßig jäten oder mit Mulch abdecken. Die Baumscheibe nur flach bearbeiten, nicht umgraben – das zerstört nur die Baumwurzeln nahe der Oberfläche. Wichtig ist eine Baumscheibe in den ersten fünf Jahren nach der Pflanzung, danach kann sie wieder zuwachsen.