Gartenkalender August 2021
Der August ist neben dem Juli in unseren Breiten der Monat, in dem im Obst- und Gemüsegarten reiche Ernte wartet. Da hat man neben dem Garten auch mit Konservieren und Einkochen alle Hände voll zu tun. Und auch im Ziergarten liegt einige Arbeit an.
Was ist zu tun im Ziergarten?
Im Hochsommer lässt das Wachstum der Pflanzen langsam nach. Wessen Rasen beispielsweise noch nicht ausreichend nachgewachsen ist, hat Anfang des Monats die Chance zu einer kräftigenden Düngung. Angesichts des nun langsameren Wachstums ist ein Langzeitdünger am sinnvollsten, denn er gibt die Nährstoffe gering dosiert und gleichmäßig an die Rasengräser ab. Das macht die Fläche stark für den kommenden Herbst.
Beerensträucher und Obstbäume können jetzt in Form geschnitten werden (kein auf den Stock setzen wegen des Vogelschutzes), das fördert die Fruchtbildung im kommenden Jahr.
Stauden teilen und immergrüne Pflanzen umpflanzen
Immergrüne Pflanzen wie Koniferen oder Rhododendren können Ende August umgepflanzt werden, denn so können sie bis zum Winter noch ausreichend neues Wurzelwerk am neuen Standort bilden.
Herbststauden werden jetzt neu gepflanzt und sorgen für andere Farbe im Garten. Sommer- und Frühlingsstauden, die abgeblüht sind, können im August geteilt und verpflanzt werden.
Lavendel zurückschneiden
Anfang August ist der beste Zeitpunkt, um Lavendel nach der Blüte zurückschneiden. Der violette Dauerblüher verträgt einen kräftigen Schnitt, bei dem alles Verblühte entfernt wird. So wird er in den kommenden Monaten von unter herauf auch nicht kahl. Als Faustregel gilt: im Sommer den Austrieb um gut ein Drittel kürzen. Dabei darauf achten, das alte Holz nicht zu verletzen und junge Triebe stehen zu lassen. Durch den Schnitt wird der Lavendel zudem daran gehindert, Samen zu bilden, was die Pflanze viel Kraft kostet. Und im besten Fall: blüht der Lavendel im Spätsommer oder Anfang Herbst ein zweites Mal.
Hortensien düngen
Hortensien brauchen wie Rhododendren einen Boden im leicht sauren Bereich (ph-Wert fünf bis sechs), andernfalls verblassen ihre Blätter. Blaue Hortensien brauchen für ihre Farbe regelmäßig aluminiumhaltiges Kali-Alaun, daher regelmäßig mit einem entsprechenden Spezialdünger (siehe unser Artikel „Spezialdünger“) versorgen.
Was ist zu tun im Nutzgarten?
Sommerschnitt für Beerensträucher
Beerensträuchern wie Stachel-, Johannis- und Himbeeren können im August zurückgeschnitten werden. Das fördert in der Regel einen starken Austrieb in der nächsten Saison. Weiße und rote Johannisbeeren werden übrigens anders geschnitten als schwarze.
Rote und weiße Johannisbeeren tragen die meisten Früchte an Seitentrieben, die zwischen zwei und vier Jahre alt sind, ältere Äste tragen nur noch wenige Früchte und können bodennah abgeschnitten werden. Man erkennt sie gut an der dunklen Färbung. Glatte Schnittflächen sorgen dafür, dass Schimmelpilze oder andere Schädlinge keine Chance haben.
Schwarze Johannisbeeren bilden Früchte an ihren Langtrieben aus dem vergangenen Jahr aus – hier sollten also die Seitentriebe und nicht die Langtriebe gekürzt werden.
Im August neues Gemüse anbauen
Im August wird viel Obst und Gemüse geerntet – und damit ist Platz für neue Pflanzungen. Wer noch im laufenden Kalenderjahr erneut ernten will, der muss Gemüsesorten wählen, die schnell wachsen, damit sie bis zum ersten Kälteeinbruch ausgereift sind. Das ist beispielsweise bei Salat, Kohlrabi, Grünkohl, Mangold und Radieschen der Fall. Auch mehrjähriges Gemüse wie Knoblauch oder Rhabarber können im August noch gesät beziehungsweise gepflanzt werden.
Wie muss der Boden vorbereitet werden?
Der Boden in alten Beeten sollte vor dem Aussäen (oder Auspflanzen) aufgelockert und von eventuell vorhandenem Unkraut befreit werden. Sinnvoll ist auch eine weitere Düngergabe, beispielsweise ein organischer Langzeitdünger wie Horngries oder -späne. Die junge Saat (oder die Jungpflanzen, je nach dem ) müssen regelmäßig gegossen werden, damit sie angehen.
Die richtige zeitliche Abfolge der Bepflanzung
Damit die Ernte an Gemüse reichlich ausfällt, immer an die Fruchtfolge denken (siehe unser Artikel „Fruchtfolge im Obst- und Gemüsebeet“). Unter dem Begriff Fruchtfolge verstehen Landwirte und Gärtner eine jährliche Abfolge, in der Nutzpflanzen auf einer bestimmten Fläche nacheinander angebaut werden können. Ausschlaggebend für die Reihenfolge ist der unterschiedlich hohe Nährstoffbedarf der Pflanzen.
Entsprechend wird unterschieden in Stark-, Mittel- und Schwachzehrer.
So sind beispielsweise Flächen, die mit Hülsenfrüchte wie Erbsen oder Bohnen bepflanzt waren, gut Stickstoff versorgt und bieten so Starkzehrern wie Tomaten einen guten Nährboden. Die Beachtung der Fruchtfolge hat den Vorteil, dass das Gemüse mit allen Nährstoffen versorgt ist und zugleich der Boden nicht ausgelaugt wird.
Tomaten-Ernte
Der August ist der wichtigste Monat für die Ernte von Gartentomaten. Die sind erntereif, wenn die auf vorsichtigen Druck auf die Frucht leicht nachgeben. Dann ist der beste Zeitpunkt sie zu ernten.
Am einfachsten funktioniert das, wenn man an dem kleinen verdickten Knick über dem Fruchtstiel und den Kelchblättern ansetzt – oder die Früchte mit der Schere samt grünem Ansatz abschneidet
Da Tomaten in allen erdenklichen Farben (von rot über orange und verschiedene Varianten gestreift bis gelb oder violett) und Formen (Ochsenherztomaten bis Mini-Pflaumentomaten) vorkommen, ist der Drucktest am sinnvollsten, um den Reifegrad zu erfassen. Unreife Tomaten sind so hart wie Stein.
