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Hochbeete anlegen und richtig befüllen

Hochbeete anlegen und richtig befüllen

Hochbeete im Gemüseanbau ermöglichen nicht nur ein rückschonendes Arbeiten – sie bringen auch höhere Ernten.

Hochbeet anlegen und richtig befüllen

Hochbeete im Gemüseanbau ermöglichen nicht nur ein rückenschonendes Arbeiten – sie bringen auch höhere Ernten. Korrekt angelegt, bestehen sie aus mehreren Schichten organischem Material. Während dieses Material im Beet verrottet, entsteht Wärme. Und diese Wärme erhöht die Bodentemperatur im Vergleich zu einem Beet am Erdboden um bis zu fünf Grad Celsius. Also beste Voraussetzungen für das gesundes Wachstum der Pflanzen und eine reiche Gemüse- und Obsternte.

Dennoch schreckt manch ein Hobbygärtner vor dem scheinbar komplizierten Auffüllen des Hochbeets zurück. Aber das ist gar nicht so schwierig und lässt sich in wenigen Schritten erledigen. Übrigens lässt sich so viel Schnittgut verwerten, das im Laufe eines Gartenjahres anfällt und einfach nicht mehr in den Kompost passt.

Hochbeet leer mit Folie
Schritt Nummer 1: Wühlmäuse verhindern

Schritt Nummer 1:

Für das Hochbeet wird im Garten erst einmal ein sonniges Plätzchen gesucht, wo das Beet aufgebaut werden soll. Ist der Grundstein gelegt und die Wände aufgerichtet, wird der Boden der Konstruktion mit einem Kaninchendraht ausgelegt und an den Wänden des Hochbeets befestigt. Das verhindert, dass Wühlmaus & Co. es sich schnell im Beet gemütlich machen.

Auf den Kaninchendraht kommt dann eine Schicht aus klein geschnittenen Ästen und Zweigen oder Holzhäckseln, circa 25 bis 30 Zentimeter hoch. (Die Höhe der einzelnen Schichten ist natürlich abhängig von der gewünschten Höhe der Gesamtkonstruktion). Diese Schicht dient als Drainage im Hochbeet.

Hochbeet mit Erde
Schritt Nummer 2: Grasschnitt und Co.

Schritt Nummer 2:

Darauf folgt eine Schicht aus Grasschnitt oder umgedrehte Rasensoden (ausgeschnittenes Stück Grasnarbe). Diese Schicht braucht nur fünf Zentimeter dick zu sein, kann aber auch 20 bis 30 Zentimeter dick sein. Das hängt eben von der gewünschten Höhe des Beetes ab.

Hochbeet mit Laub
Schritt Nummer 3: Laub auffüllen

Schritt Nummer 3:

Als dritte Schicht folgt ein ganzer Haufen Laub, der gleichmäßig verteilt wird. Diese Schicht sollte ebenfalls circa 25 bis 30 Zentimeter dick sein.

Hochbeet mit Erde
Schritt Nummer 4: Erde und Kompost auffüllen

Schritt Nummer 4:

Knapp bis zum Rand des Hochbeets wird dann im letzten Schritt mit einer Mischung aus Blumenerde und Kompost aufgefüllt. Ganz obenauf kann pure Pflanzenerde liegen. Insgesamt sollte die vierte Schicht ebenfalls eine Höhe von circa 25 bis 30 Zentimeter haben. Sind die „Erdarbeiten“ für das Projekt Hochbeet erledigt, kann der Einzug der Pflanzen beginnen.

Für eine Erstbepflanzung des Hochbeets eignen sich am besten Starkzehrer (siehe auch unseren Blog-Artikel „Fruchtfolge im Obst- und Gemüsebeet“). Das sind solche Pflanzen, die besonders viele Nährstoffe benötigen, wie beispielsweise Paprika, Tomaten, Gurken, Kohl oder Zucchini oder auch Kartoffeln. Diese Gemüse wissen die nährstoffreiche Erde des Hochbeets am meisten zu schätzen

Nach den Starkzehrern sollten die Mittelzehrer folgen, das wären beispielsweise Karotten, Kohlrabi, Salat, oder auch Sommerblumen. Kohlrabi und Salat können wahlweise auch zwischen die Starkzehrer gepflanzt werden. Das wäre dann übrigens ein Beispiel für eine so genannte Mischkultur, das heißt es werden Pflanzen beieinander gepflanzt, die sich in ihrem Nährstoffbedarf ergänzen (und sich daher nichts gegenseitig wegnehmen).

Hochbeet wässern
Hochbeet wässern

Im dritten Jahr sind dann die Schwachzehrer im Beet zu finden. Dazu gehören beispielsweise Kräuter wie Dill, Petersilie und Schnittlauch, aber auch Radieschen, Bohnen und Erbsen.

Im vierten Jahr wird das Hochbeet nicht mit Gemüse bepflanzt. Denn Tomaten, Paprika, Salate & Co. haben der begrenzten Fläche so viele Nährstoffe wie möglich entzogen, um groß zu werden. Höchste Zeit also, dem Boden seine Nährstoffe zurückzugeben: durch Gründüngung. Bestimmte Pflanzen wie Phazelie (Bienenfreund), Perserklee, Gelbe Lupine und Gelbsenf wachsen sehr schnell und bedecken den Boden. Zudem lockern sie mit ihren tiefen Wurzeln den Grund auf. Im Hochbeet können sie nach wenigen Wochen bereits abgeschnitten und in den Boden eingearbeitet werden. Oder bis zur nächsten Saison weiter verrotten und dann umgegraben werden.

Einstellungsfrage: zusätzliches Düngen im Hochbeet

Ob überhaupt und wieviel im Hochbeet gedüngt werden soll, daran scheiden sich wie so häufig die Geister. Wer will, kann bei Beginn des Gartenjahres beispielsweise Gartenkalk oder Urgesteinsmehl in den Boden einarbeiten. Wer ganz sicher sein will, nimmt einen speziellen Hochbeetdünger, gerade für die Starkzehrer. Bei der ersten Anlage eines Hochbeets ist das nicht nötig, denn frisch angelegt sprudelt das Hochbeet vor Nährstoffen über. Zu einem späteren Zeitpunkt ist das Düngen sicherlich eine Überlegung wert.

Hochbeet düngen
Düngen: bei der ersten Anlage nicht notwendig

Auf gute Wurzel-Nachbarschaft

Gerade im Hochbeet muss auf gute Nachbarschaft geachtet werden – durch den vom Menschen geschaffenen Umfang kommen sich die Wurzeln der pflanzlichen Bewohner unweigerlich recht nahe. Je nach Größe, Wuchsform und Durchmesser muss bei jedem Gemüse genau überlegt werden, wo denn der rechte Platz für den Grünling ist:

In die Mitte des Hochbeets kommen am besten solche Pflanzen, die besonders groß werden beziehungsweise eine längere Wachstumszeit haben. In der Mitte können sie in Ruhe gedeihen – und stören mit Ihrem Umfang (und dem Schattenwurf) ihre Nachbarn am wenigsten.

An der Rand kommt dagegen alles was sehr schnell wächst und oft geerntet wird wie Radieschen oder Pflücksalate. Ebenfalls an den Rand des Hochbeets kommen alle Pflanzen die ranken.