Hochbeet im Winter
Was man alles Schönes mit einem Hochbeet im Sommer anstellen kann, haben wir ja in verschiedenen Blog-Artikeln bereits beschrieben. Von der Anlage im Frühjahr über die Ernte in Sommer und Frühherbst bis zur Renaturierung und Auffüllen im Spätherbst ist alles dabei. Also fehlt nur noch ein Artikel über das Hochbeet im Winter. Gesagt – Geschrieben.
Warum diese ausgiebige Beschäftigung mit dem Hochbeet? Ein Blick in Gärtnereien und Gartenabteilungen von Baumärkten zeigt, dass Hochbeete in immer mehr Gärten einziehen. Rückschonendes Arbeiten sowie Platz auch in und auf kleinen Gärten, Balkonen und Terrassen sind die wichtigsten Gründe für das Aufstellen eines Hochbeetes. Meist werden sie dann überwiegend im Frühjahr und Sommer genutzt.
Das ist eigentlich reine Verschwendung. Denn ernten kann man im Hochbeet auch im Winter. Viele Salate, Radieschen und Kohlsorten sind durchaus winterhart und können auch den ganzen Winter hinweg gepflückt oder ausgegraben werden. Notwendig ist im Winter allerdings ein geschütztes Hochbeet mit Dach darüber, um knackiges Gemüse und Salat ernten zu können. Denn im Hochbeet haben die Pflanzen zu jeder Jahreszeit auch Wärme von unten, was einfach an der besonderen Befüllung des Hochbeetes liegt. Außerdem können sich die Wurzeln besser ausstrecken als im Erdreich eines Beetes, denn dort ist der Boden vielleicht zu fest oder gefroren.
Im Winter ist die Abdeckung auch deshalb so besonders wichtig, da sie hilft die wenige Sonnenwärme in den Hochbeeten zu speichern. Eines darf man bei Dächern über dem Hochbeet nicht vergessen: Regelmäßiges Lüften wird im Hochbeet mit Dach groß geschrieben. Sonst entsteht nach einigen wärmeren Tagen unter dem Dach eine Dunstschicht und sorgt darüber freuen sich vor allem Schimmelpilze.
Hochbeete brauchen übrigens keine Erholung, um über mehrere Jahre gute Erträge zu bringen. Sie müssen dafür natürlich gepflegt werden, denn mit den Jahren sinkt die Befüllung ab. In der ersten Zeit hilft noch die natürliche Verrottung, das Hochbeet wieder in Schwung zu bringen. Nach mehreren Jahren sollte man die oberen 40 bis 50 Zentimeter aber doch austauschen und mit frischer Gartenerde befüllen.
Bedenken, dass Wintergemüse aus dem Hochbeet wegen mangelndem Sonnenlicht fad schmeckt, hat sich nach eigenen Erfahrungen nicht bewahrheitet. Pflanzen schützen sich in der kalten Jahreszeit durch das Einlagern von Zucker und Eiweißen – das macht also eine ganz besondere Süße möglich. Und gerade Wintergemüse wie Rosen- oder Grünkohl soll ja einmal durchfrieren, um besonders aromatisch zu schmecken.
Wer gerne plant und sich schon im Frühling Gedanken macht, welches Gemüse er im Winter ernten will, kann sein Sommer- auch zum Wintergemüse machen. Porree, Schalotten oder Zwiebeln haben sehr lange Vegetationszeiten und sollten daher schon früh ins Hochbeet bei gleichzeitig langem Anwachsen. Und ganz wichtig: Die Gemüsesorten müssen auf engstem Raum auch zusammen passen. Und das ist ja nicht nur im Winter so.
Literaturtipp
Doris Kampas „Das sensationelle Winterhochbeet“, erschienen im Löwenzahn-Verlag, hat 120 Seiten und kostet 19,95 Euro.
Die Autorin stellt sieben verschiedene Hochbeet-Typen für den Winter vor: „Vom Wintersuppenhochbeet über das Salathochbeet und das Vegetarier- / Veganer-Hochbeet bis zum Mein-Kräuter-Hochbeet ist für jeden Geschmack etwas dabei. Der wichtigste Grundsatz: die Gemüsesorten müssen miteinander auskommen. Wie in jeder engen Nachbarschaft.“
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