Organische Dünger
Organische Dünger wie Kompost, Mist oder Hornspäne sind grundsätzlich umweltfreundlicher als anorganische (mineralische) Dünger. Sie basieren auf natürlichen Pflanzen- und Tierresten wie Kompost, Stallmist, Hornspäne oder Guano (Vogelmist). Damit die Pflanzen an die Nährstoffe kommen, müssen Mikroorganismen diese Stoffe erst einmal zersetzen, die Nährstoffe sind also nicht direkt verfügbar. Je gröber der Dünger in seiner Struktur, desto länger dauert dieser Prozess. Deshalb sind kompostierte Gartenabfälle beispielsweise auch erst frühestens nach einem Jahr zu verwenden.
Der langsame Zersetzungsprozess sorgt für eine gleichbleibende Zufuhr von Nährstoffen bei den Pflanzen und reduziert damit die Gefahr der Überdüngung.
1. Kompost
Eigentlich eher ein Bodenhilfsstoff denn ein Dünger. Humus verbessert die Struktur und die Speicherfähigkeit des Bodens. Je nach kompostiertem Gehalt schwanken die Gehalte an Nährstoffe stark: Geflügelmist lässt den Stickstoff- und Phosphatgehalt stark steigen, Kleintierstreu liefert dagegen viel Kalium.
Was darf denn nun alles in einen guten, ökologischen Kompost?
- Rasenschnitt (am besten vorgetrocknet)
- Baumschnitt (am besten gehäckselt)
- Laub
- Reste von Beet - und Balkonpflanzen
- Verbrauchte Blumenerde
- Obst- und Gemüsereste, außer Zitrusfrüchten und Bananenschalen. Die sind oft stark mit Chemikalien belastet
- Teeblätter und Kaffeesatz in haushaltsüblichen Mengen
- Sägemehl aus unbehandeltem Holz
- Holzhäcksel aus unbehandeltem Holz
- Eierschalen können Ratten anlocken, gleiches gilt für Essensabfälle. Besser in die Biotonne geben
Damit das Material gut verrotten kann, ordentlich mischen und luftig schichten sowie auf ausreichende, aber nicht zu viel Feuchtigkeit achten. Als unterste Schicht eigenen sich Rindenmulch, gehäckseltes Gehölz oder Stroh am besten, da diese am stärksten verdichtet wird (das ganze Gewicht landet schließlich darauf) und daher weniger Sauerstoff abbekommt.
2. Hornspäne und Hornmehl
Hornspäne bestehen aus den geraspelten Hörnern und Hufen von Schlachtrindern. Heute werden diese Rohstoffe meist aus Südamerika importiert, denn die meisten Rinder in Europa sind genetisch hornlos.
Hornspäne und Hornmehl (fein gemahlenes Horn) enthält bis zu 14 Prozent Stickstoff und geringere Mengen an Sulfat und Phosphat.
Hornmehl kann direkt im Frühjahr ausgebracht werden, Hornspäne besser im Herbst da es aufgrund der Größe länger braucht, um zu zersetzen. Die langsame Freisetzung dank der organischen Bindung ist auch der Grund dafür, dass eine Stickstoff-Auswaschung wie bei vielen Mineraldüngern üblich, kaum stattfindet. Zudem verhindert der längere Prozess auch eine akute Überdüngung.
3. Kuhmist/Pferdeäpfel
Humusarme Böden profitieren vom Düngen mit Kuhmist oder Pferdeäpfeln. Denn er ist reich an Ballaststoffen durch das gefütterte Heu, Stroh und Gras. Er verbessert dadurch langfristig die Bodenstruktur. Wichtig ist dass der Mist abgelagert ist, mindestens einige Monate. Dann ist auch der natürlich Ammoniakgehalt etwas abgebaut. Die beste Qualität liegt im Mist übrigens am Boden, denn der Rottenmist ist bereits durch Mikrobakterien zersetzt.
Rottenmist eignet sich als Grunddüngung für den Gemüsegarten und für neue Stauden- und Gehölzpflanzen. Eine Überlegung ist fast ausgeschlossen, pro Quadratmeter sollten aber nicht mehr als zwei bis vier Kilogramm ausgeteilt werden. Eine Düngung alle drei Jahre reicht im Durchschnitt aus: Leicht mit dem Spaten eingraben und fertig. Da nur etwa ein Drittel des enthaltenen Stickstoffs pro Jahr freigesetzt wird, reicht die dreijährige Düngung aus.
Organische Handelsdünger
Wer seinen organischen Dünger nicht selbst herstellen kann oder will, findet ein breites Angebot an Fertigprodukten. Fast alle Hersteller haben entsprechende Produkte im Angebot – meist handelt es sich dabei um ein Gemisch aus verschiedenen pflanzlichen und tierischen Bestandteilen, die mit Gesteinsmehlen, Mineralien oder Algenkalk angereichert sind. Übrigens: Nicht alle organischen Dünger sind automatisch auch Bio-Dünger.
Organischer Flüssigdünger
Für Topfpflanzen sind organische Flüssigdünger geeignet, da in der Topferde oft die Mikroorganismen fehlen, die die grobe Struktur der festen Produkte aufschließen können. Sie können einfach mit dem Gießwasser ausgebracht werden. Ihr Nachteil: sie wirken meist sehr schnell, aber nicht lange.