Nadelgehölze richtig schneiden
Bei Nadelgehölzen muss die Gartenschere mit besonderer Sorgfalt eingesetzt werden. Schnittfehler können da unschöne Folgen haben, von einigen besonders schnittunempfindlichen Arten wie Eiben abgesehen.
Koniferen (lat., bedeutet übersetzt Zapfenträger) oder Nadelhölzer sind eine sehr alte Pflanzengattung, die fast überall auf der Welt existiert. Im Gegensatz zu Laubbäumen wachsen Koniferen in einem Hauptstamm mit Seitentrieben. Dabei findet das Wachstum nur in den Triebspitzen statt. Werden Nadelgewächse zu stark in Richtung Inneres gekürzt, dann treiben sie nicht mehr aus: es bleiben kahle Stellen ein Leben lang. Einzige Ausnahme sind Eiben, die sogar einen radikalen Rückschnitt vertragen und im Innern nicht verkahlen.
Nadelhölzer schneiden
Koniferen werden in ihrer Wildform für den Durchschnittsgarten schnell zu groß: daher bereits beim Kauf lieber Zwerg-(Zucht-)formen wählen. Dann kommen die Pflanzen mit den normalen Pflegemaßnahmen gut zurecht. Dazu gehört das Entfernen abgestorbener oder vertrockneter Äste und das vorsichtige Auslichten. Kiefern können durch Schnitte auch im Wuchs gebremst werden, indem man alle zwei bis drei Jahre im Mai oder Juni die Austriebe (in denen sich die jungen Nadeln verstecken) vor der Entfaltung um zwei Drittel kürzt. Dann entwickeln sich an den Schnittstellen mehrere Knospen, die im nächsten Jahr austreiben. Eine Technik, die auch bei der Zwergformen in der Bonsaikultur verwendet wird. Bei kleinen Formen der Thujen reicht es meist, die herausstehenden Seitentriebe dicht im Inneren wegzuschneiden.
Heckenschnitt für Koniferen
Für einen Heckenschnitt eignen sich Nadelgehölze nur, wenn man ihre Eigenarten beachtet. Sie treiben wie schon gesagt aus den unbehandelten Zweigen nicht mehr aus, wenn sie zu weit zurückgeschnitten wurden. Daher unbedingt beim Schneiden in den grünen Bereichen von Thuja, Scheinzypresse, Fichten und Kiefern bleiben. Ein maßvolles Kappen des Höhenwachstums ist möglich, da die abgeschnittenen Spitzen mit der Zeit von den Seitentrieben überwuchert werden. An den Seiten der Pflanzen jedoch sehr vorsichtig schneiden: sonst entstehen kahle Löcher.
Wichtig - Vogelbrut beachten
Nach dem Bundesnaturschutzgesetz ist ein radikaler Heckenschnitt zwischen dem 1. März und 30. September gar nicht erlaubt: Der Schutz heimischer Tiere, insbesondere die Brutsaison der Vögel verbietet das. Erlaubt ist hingegen ein schonender Pflegeschnitt zwischen März und September. Immer vor den Arbeiten prüfen, ob sich nistende Vögel in der Hecke befinden.
Eiben dagegen sind äußerst schnittverträglich und erlauben auch einen strengen Formschnitt. Für geometrische Formen Schablonen aus Draht bauen.