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Untersaaten im Maisanbau

Untersaaten im Maisanbau

Mais ist manchmal ein schwieriges Ackergold. Trotz sachkundiger Aussaat können Stickstoffabgänge und Bodenverdichtungen den Landwirten das Leben schwer machen.

Untersaaten im Mai

Mais ist manchmal ein schwieriges Ackergold.
Trotz sachkundiger Aussaat und Pflege können Stickstoffabgänge und Bodenverdichtungen nach der Ernte den Landwirten das Leben schwer machen. Untersaaten können hier von großem Nutzen sein.

Untersaaten haben eine ganze Reihe von Eigenschaften, die einem Maisfeld von Nutzen sein können:

  • Sie halten Nährstoffe im Boden fest
  • Sie dienen dem Aufbau einer Humusschicht
  • Sie schützen den Boden vor Erosion
  • Sorgen für mehr Insekten und andere Kleinlebenwesen auf und unter dem Acker
  • Sie unterdrücken Unkräuter
  • Sie können dabei helfen, in Wasserschutzgebieten die Nitratbelastung zu reduzieren
  • Sie verringern die Stickstoffaustragung ins Grundwasser
  • Sie durchwurzeln den Boden

Nicht zu unterschätzen: Im Maisfeld sorgen Untersaaten dafür, dass die Tragfähigkeit des Bodens bei der Ernte nicht zu sehr in Mitleidenschaft gezogen wird. Als besonders widerstandsfähig haben sich Untersaatmischungen mit einem hohen Anteil an Gräsern wie Weidelgras oder unterschiedliche Schwingel-Artel bewährt. Das zeigen vor allem Versuche aus dem Ökolandbau. Durch die Untersaat von Gräsern konnten Unkräuter zu 20 bis 80 Prozent unterdrückt werden. Außerdem nimmt die Untersaat den überflüssigen Stickstoff aus dem Boden auf. Der steht damit der in der Fruchtfolge nachfolgenden Anpflanzung zur Verfügung.

Inkarnatklee
Inkarnatklee

Im Mais fast ein Muss

Untersaaten sind für den Erhalt der Fruchtbarkeit des Bodens von entscheidender Bedeutung. Gerade Silomais ist eine Kultur, die wenig zum Erhalt einer guten Humusschicht beiträgt. Hier können Untersaaten gegenwirken. Versuche haben gezeigt, dass durch die Aussaat von 15 Kilogramm Untersaaten bis zu 200 Kilogramm Humus pro Hektar Bodenfläche aufgebaut werden. Gerade die hohe Wurzelmenge von Gräsern trägt entscheidend zum Aufbau des Humus bei. Und die gute Durchwurzelung des Bodens wiederum sorgt dafür, dass die Mikroorganismen und Regenwürmer im Boden aktiv zur Humusproduktion beitragen.

Die Mischung macht’s

Untersaaten sind in einer Reihe von Mischungen erhältlich. Als Faustregel gilt: Je geringer der Anteil an Deutschem Weidelgras ist und je höher Welsches und Bastardweidelgras enthalten sind, desto höher ist der Aufwuchs der Gräser. Unterirdisch allerdings zieht das Weidelgras mit den anderen Grassorten in Punkto Durchwurzelung ungefähr gleich. Auch das Landsberger Gemenge erfüllt den Zweck. Es enthält Zottelwicke, Inkarnatklee und Welsches Weidelgras. Für welche Mischung sich der einzelne Betrieb entscheidet, hat auch stark mit der Nutzung als Untersaat zu tun.

Untersaaten mit ausreichend Wasser versorgen

Übrigens: dem Maisertrag schaden die Gräser nicht. Denn ihr Aufwuchs erfolgt erst nach der Maisernte. Damit dieser Aufwuchs auch gelingt, sollte eine ausreichende Wasserversorgung gewährleistet sein. Versuche haben gezeigt, dass 900 Liter durchschnittlicher Jahresniederschlag ausreichend sind.

Nutzung der Untersaaten

Untersaaten können nicht nur als Gründünger verwendet werden. Sie dienen auch als Grünfutter für Rinder oder als Einlage in Biogasanlagen. Sind die Wetterbedingungen gut, ist im Fruchtfolgejahr nach der Untersaat auch eine Schnittnutzung denkbar. Beispiel Landsberger Gemenge: es sorgt nach der Maisernte für eine rasche und intensive Bodenbedeckung. Wird entsprechend mit Stickstoff gedüngt, können bereits frühen Frühjahr hohe Futtermengen geerntet werden. Denkbar ist auch eine wirtschaftliche Nutzung der Untersaat in der Grassamenvermehrung. All die genannten Beispiele zeigen: es lohnt sich, intensiver über Untersaaten im Mais nachzudenken.